Lüftung im Haus Teil 2

Unser Test: Dezentrale Lüftungsanlage

Wir haben dezentrale Lüftungssysteme mit Wärmerückgewinnungskern getestet und waren schwer enttäuscht.
Das Ventilatorengeräusch war auch auf der kleinsten Betriebsstufe (im Bett stillliegend) sehr gut zu hören. Zudem irritierte das stäntige Ein- und Ausschalten stark, denn die eine Sekunde Stillstand machte jedesmal deutlich, wie still es ohne den Ventilator wäre.
Hinzu kam, dass der notwendige Sauerstoffgehalt auf der kleinsten Stufe bereits bei nur einer Person (in ruhiger Tätigkeit) in einem 50m³-Raum nicht gehalten werden konnte.

– Nach 20 Min über 700ppm
– Nach 45 Min bei fast 900ppm
Das hieße min. alle 45 Min querlüften, 2-5 Minuten lang.

Auf der 3. Stufe konnte der CO²-Gehalt dauerhaft auf 750-800ppm gehalten werden, allerdings war das Ventilatorengeräusch sehr laut.

Mit 4 Personen in einem 100m³-Raum müsste die stärkste Stufe eingestellt, alle Fenster angekippt und zusätzlich min alle 60 Min. quergelüftet werden um den CO²-Gehalt nicht über 1000ppm steigen zu lassen.

Für uns ist diese Lösung unzumutbar.
Zudem müssen die Lüftungen im Winter ständig laufen, da sie sonst ein Loch in der Außenwand darstellen. Hier kann die Kälte ungehindert eindringen.

Nachts in den Schlafräumen (zzgl. zur eingeschalteten Lüftung Stufe 2) mussten wir die Fenster gekippt lassen, damit der CO²-Gehalt nicht über 1000ppm steigt. Eine ökologisch gewinnbringende und sinnvolle Lüftung muss nach unserem Empfinden anders funktionieren.

Wo sind dezentrale Lüftungsanlagen sinnvoll?

Trotzdem gibt es Gebäude, in denen eine Lüftung eingebaut werden muss zum Schutz gegen Feuchtigkeitsschäden.
Das sind meist bestehende Gebäude im konventionellen Baustil. Die hier verwendeten Baumaterialien dieser Gebäude sind oft nicht/ sehr wenig hygroskopisch (feuchtigkeitsregulierend). Dadurch führt die durch die Nutzer der Gebäude freigestezte Feuchtigkeit nach wenigen Jahren zu Feuchtigkeitsschäden.
In solchen Gebäuden sind oft nur dezentrale Lüftungen realisierbar, denn der Installationsaufwand ist überschaubar. Allerdings bezweifeln wir, dass die Nutzer die Lüftungen in Betrieb lassen. Wahrschenlich wird in den meisten Wohngebäuden der Lüfter nach wenigen Tagen über das Touchpanel manuell ausgeschaltet, da er zu laut ist. In Gewerberäumen kann die dezentrale Lüftung eine gute Lösung darstellen.

Fazit

Wenn nun also die dezentrale Lüftung meist eher ungeeignet ist, ist dann die zentrale Lüftungsanlage besser?
Dazu mehr im nächsten Blogbeitrag