Wohngesundheit für Kinder - Teil 2

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20. Oktober

2023

Wohngesundheit für Kinder – Teil 2

© Ivan Radic

Foto: Ivan Radic

 

In unserem letzten Blogbeitrag haben wir bereits über die Wichtigkeit eines wohngesunden Umfelds für Kinder informiert. Heute setzen wir diesen Beitrag mit dem zweiten Teil fort, indem wir noch näher auf den körperlichen und funktionellen Entwicklungsprozess eines Kindes eingehen.

 

Einfluss auf die Entwicklung

Kinder befinden sich in einem stetigen Entwicklungsprozess, sowohl körperlich als auch funktionell.

So muss beispielsweise das Immunsystem der jungen Lebewesen bis zum 10. Lebensjahr reifen und sich entwickeln. Dabei lernt das „körpereigene Abwehrsystem“ zwar nach und nach besser mit schädlichen Einflüssen umzugehen – wird jedoch in dieser Zeit die Entwicklung dieser wichtigen Lebensgrundlage erheblich gestört, kann sich dies auf die Gesundheit im Erwachsenenalter auswirken.

 

In der heutigen, schnelllebigen Zeit sind auch immer mehr Erwachsene davon betroffen: unser Körper ist überfordert mit den vielen Einflüssen, die ständig und überall auf uns wirken. Hierzu gehören nicht nur akustische und optische Einflüsse, die möglicherweise bewusster wahrgenommen werden, sondern eben alle Reize, die über die fünf Sinnesorgane des menschlichen Körpers automatisch aufgenommen werden: Geräusche, Gerüche, Temperatur, mechanische Reize, Strahlung und viele mehr. Kommt es zu einer „Reizüberflutung“ kann das Gehirn die empfangenen Einflüsse nicht mehr verarbeiten, wodurch es zu Dauerstress kommt. Dieser wiederum ist häufig die Ursache für nachfolgend entstehende psychische sowie physische Erkrankungen. Hierzu können bspw. Wahrnehmungs- und Schlafstörungen, Konzentrationsschwierigkeiten, Wutanfälle, Angst- und Schmerzzustände gehören.

Da sich die Sinneswahrnehmung, d.h. der gefilterte Umgang mit Reizen im Gehirn, bei Kindern erst noch entwickeln muss (etwa bis zum 20. Lebensjahr), ist die Reduzierung von Einflüssen jeglicher Art besonders wichtig, um „Reizüberflutung“ und Dauerstress im Körper zu vermeiden.

 

Das größte Sinnesorgan des Menschen, die Haut, ist bei Kindern noch sehr dünn, wodurch Schadstoffe leichter in den Körper eindringen können. So hat beispielsweise das Institut für Hygiene und Biotechnologie an den Hohenstein Instituten in einer Studie herausgefunden, dass ein Baby über die Haut zahlreiche Schadstoffe alleine über den Kontakt mit der Kleidung von rauchenden Eltern aufnimmt (Quelle).

Insgesamt lässt sich somit sagen, dass Entwicklungsprozesse (vor allem auch beim ungeborenen Kind) im Allgemeinen störanfälliger sind, als statische, ausdifferenzierte, ausgereifte Systeme.

 

Zusammenfassung

Abschließend möchten wir daher nochmal zusammenfassen, weshalb Kinder mit deren Verhaltensweisen, anatomischen und physiologischen Gegebenheiten sowie Entwicklungsprozessen bei der Wirkung von Umwelteinflüssen besonders beachtet werden sollten.

 

Wohngifte werden vom Körper überwiegend folgendermaßen aufgenommen:

  • Atemwege
  • Sinnesorgane (insbesondere der Haut als größtes Sinnesorgan)
  • Mund

 

Wohngifte können sich bei Kindern daher besonders auf folgenden Wegen bemerkbar machen:

  • Kopfschmerzen
  • Brennende Augen
  • Abgeschlagenheit
  • Konzentrationsschwäche
  • Reizungen der Atemwege
  • Allergien sämtlicher Art

 

Sind Kinder über Jahre diesen Schadstoffen ausgesetzt, können sie den Entwicklungsprozess nachhaltig schädigen, sich in den Zellen absetzen und teilweise auch zu schweren Krankheiten führen, wie bspw.

  • Knochen- und Blutkrankheiten (z.B. Leukämie)
  • bösartige Tumore
  • Schilddrüsenkrankheiten
  • Hautkrankheiten.

 

Daher sollte in Räumen, in denen sich Kinder lange aufhalten, besonders darauf geachtet werden, dass insbesondere

  • der Fußboden,
  • die Wandgestaltung (vor allem die Farbe),
  • die Kindermöbel,
  • das Spielzeug

emissions- und schadstoffarm sind und das Zimmer oft gelüftet wird.

 

 

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