Wohngesundheit für Kinder - Teil 1

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28. Juni

2023

Wohngesundheit für Kinder – Teil 1

© Ivan Radic

Foto: Ivan Radic

 

In unserem heutigen Blogbeitrag möchten wir über das wichtige Thema „Wohngesundheit für Kinder“ informieren und darstellen, wieso gesunde Räume gerade für die jungen Menschen so enorm wichtig sind.

 

Verhaltensweisen von Kindern

Um zunächst den Hintergrund besser verstehen zu können, ist es wichtig sich bewusst zu machen, wie sich Kinder bewegen und wo sie sich in der Regel aufhalten.

Nicht nur die jungen Menschen, sondern im Allgemeinen verbringt ein Mensch in unseren Breitengraden im Durchschnitt 80-90% des Tages in Gebäuden. Im Gegensatz zu Erwachsenen halten sich (Klein-)Kinder davon die meiste Zeit am Boden, u.a. auch sehr oft auf Teppichen auf. Dadurch haben sie einen deutlich intensiveren Körperkontakt mit dem Bodenbelag und Textilien, als es in der Regel bei Erwachsenen der Fall ist.

Hinzu kommt, dass Kinder neugierig sind und ihre Umgebung mit allen Sinnen erkunden. Daher ist es auch keine Seltenheit, dass sie Dinge abschlecken oder sie sogar vollständig in den Mund nehmen.

Eine weitere Besonderheit von Kindern ist die höhere Schlafdauer und den somit deutlich längeren Aufenthalt im (Schlaf-)Zimmer. Um einen groben Anhaltspunkt zu erhalten, kann man sagen, dass Kleinkinder (1-2 Jahre) etwa 11-14 Stunden am Tag schlafen, bei Kindergartenkindern (3-5 Jahre) sind es ebenfalls noch etwa 10-13 Stunden und auch bei Schulkindern (6-13 Jahre) liegt die Dauer mit 9-11 Stunden über dem Durschnitt eines Erwachsenen.

Insgesamt lässt sich somit sagen, dass Kinder körperlich aktiver sind, sich an anderen „Orten“ aufhalten und länger schlafen als Erwachsene.

 

Anatomische und physiologische Besonderheiten junger Menschen

Kinder haben einen höheren Grundumsatz, was mit einem höheren Sauerstoffverbrauch verbunden ist. Daher atmen Kinder vergleichsweise sehr häufig pro Minute.

Frühgeborenes                                  ca. 50-60 Atemzüge pro Minute

Neugeborenes (reif geboren)     30-50 Atemzüge pro Minute

Säugling                                              20-40 Atemzüge pro Minute

Kleinkind                                            20-30 Atemzüge pro Minute

Kind (ab 6 Jahre)                             18-24 Atemzüge pro Minute

Erwachsene                                       12-16 Atemzüge pro Minute

Quelle

 

Man könnte zwar meinen, dass Kinder dafür auch deutlich weniger Luft einatmen, aber bezogen auf das Körpergewicht ist der Ruhe-Sauerstoffkonsum sogar 2- bis 3-mal höher als bei einem Erwachsenen. Von etwa 7 ml/kg in der Minute bei der Geburt nimmt dieser bis ins Erwachsenenalter auf etwa 3-4 ml/kg in der Minute ab. Die Menge an Atemreserve steigt hingegen mit zunehmendem Alter.

Hinzu kommt die Anatomie der Atemwege, die bei einem Säugling und Kleinkind absolut gesehen sehr klein im Vergleich zu denjenigen eines Erwachsenen sind.

 

(Quelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Luftroehrenoedem.svg, Autor: Wiki-Freund-5)

 

Das hat zur Folge, dass bereits kleine Veränderungen an der Oberfläche der Luftröhre, wie beispielsweise eine Schwellung der Schleimhaut, zu einem erheblichen Anstieg des Atemwegswiderstands führen.

Zusammenfassend lässt sich somit sagen, dass jegliche Atemstörungen bei Kindern zu einer lebensbedrohlichen Gefährdung werden können, aufgrund des höheren Sauerstoffbedarfs, der geringeren Atemreserve und den kleinen Atemwegen.

In unserem nächsten Blogbeitrag gehen wir auf den körperlichen und funktionellen Entwicklungsprozess eines Kindes ein und beantworten die abschließende Frage Wieso sollten Kinder besonders beachtet werden bei der Wirkung von Umwelteinflüssen?

 

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